Marko Arnautovic – Ein Fall für den Psychologen?

Marko Arnautovic ist ein begnadeter Fußballer, ohne Frage. Allerdings ist er auch ein „Problem-Spieler“ wie wenige andere. Bild titelte „Arnautovic muss zum Psychologen„! Ist das so? Dieser Frage gehe ich in den folgenden Zeilen nach und werde meine Gedanken zum Fußballer Arnautovic kundtun. Wohlgemerkt, ohne ihn persönlich zu kennen. Daher maße ich mir auch keine private Einschätzung zur Person Arnautovic an, sondern werde nur den Fußballer „Arnautovic“, wie ich ihn aus den Medien wahrnehme, beleuchten.

 

Wer den Namen Arnautovic in den Mund nimmt, der hat gleichzeitig auch das Wort „Talent“ auf der Zunge. Und keine Frage, wer ihn schon mal spielen sah weiß, der ist ein riesen Talent ist. Aber wie so oft in Österreich, sind Spieler mit 22 Jahren noch immer Talente. Anderswo in Europa sind Fußballer in diesem Alter schon gestandene Profis. Wo liegt also das Problem des Riesen-Talents Marko Arnautovic?

Meine These dazu, Marko Arnautovic fehlt es an innerer Stärke! Meiner Meinung nach gibt er in zu vielen Spielen innerlich auf. Der Grund liegt möglicherweise in seiner Jugend. Er war immer der Beste, immer das große Talent. Und dabei musste er sich noch nicht einmal so richtig anstrengen!

Im Buch „Die neue mentale Stärke“ unterscheidet James Loehr zwei Rollen im Leben eines Sportlers, das Real-Ich und das Wettkampf-Ich. Nun muss der Sportler sein Real-Ich vor Schmerzen und Niederlagen, oder aber auch vor schlechten Leistungen schützen. D.h. solche Spieler distanzieren sich emotional vom Ereignis das die Schmerzen verursacht hat.

Bremen player Marko Source=http://www.flickr.com/photos/2e14/4774576851 Author =2e14, http://www.flickr.com/photos/2e14/

Die Angst und die Nervosität innerhalb des Spieles verringern sich, je weniger man emotional engagiert ist. Hier sind einige Beispiele aus Loehr’s Buch:

  • „Hätte ich gewollt, dann hätte ich viel besser gespielt, aber heute war nicht so mein Tag“.
  • „Wozu soll ich mich anstrengen, es nützt ja ohnehin nichts.“
  • „Der Trainer ist Schuld, unter diesem Trainer kann ich einfach nicht meine Leistung abrufen.“

Der Clou an der Sache, laut James Loehr sind diese Reaktionen besondern unter als talentiert geltenden Athleten verbreitet. Und darum wiederum werden oft die größten Talente zu den ärgsten Sprinnern.

Mit anderen Worten: Spieler wie Arnautovic verabsäumen es, ihr Bestes zu geben. Demzufolge übernehmen sie auch nicht die volle Verantwortung für die Konsequenzen. Dieses Verhalten mag zwar die Nervosität im Spiel verringern, allerdings mit der Folge, dass solche Spieler fast nie ihr ganzes Potential abrufen werden.

Nein ich bin nicht der Meinung das Marko Arnautovic zum Psychologen muss, aber ein Mentaltrainer würde ihm sicher helfen. Vielleicht hat er ja schon einen und gut Ding braucht eben Weile.

Übrigens kann ich jeden Trainer und Spieler das Buch „Die neue mentale Stärke“ von James Loehr nur ans Herz legen!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.