Bitte beachtet den Kommentar am Beginn des Artikels “Energiebereitstellung I”!
Mechanismen der Energiebereitstellung:
Es gibt vier Mechanismen der Energiegewinnung, je nach Intensität und Dauer der körperlichen Beanspruchung.
Hier eine einfache schematische Darstellung davon (ich gehe in der Folge noch genauer darauf ein):
Primär bestimmt die Intensität der Belastung die Art der Energiebereitstellung. Die Dauer der Belastung ist nur von sekundärer Bedeutung. Was damit genau gemeint ist veranschaulicht die folgende Grafik:
Wie Anhand dieser Grafik schön zu sehen ist, besteht prinzipiell ein “Nebeneinander” der einzelnen Mechanismaen, mit fließenden Übergängen.
Was die frühere Auffassung wiederlegt, dass man nacheinander in die einzelenen Energiebereitstellungsmechanismen eintritt. Beim Laufen z.B. kommt man nicht erst nach 30 Minuten in den Fettspeicher und verbrennt Fette, sondern wie in der Grafik zu sehen schon ab ca. einer Minute.
Anaerobe-Alaktazide Energiebereitstellung:
Den Treibstoff für diese Belastung holt sich der Körper also aus der Muskulatur, indem er das ATP und das CP spaltet und so eine Muskelkontraktion bewirkt. Der Vorteil der daraus entsteht ist, dass der Körper dadurch sofort Höchstleistungen bringen kann. Der Nachteil ist allerdings, dass diese Energie nach ca. 6-10 Sekunden verbraucht ist.
Daher ist dieser Energiespeicher verantwortlich für die Maximal-, Schnellkraft und die Schnelligkeit. Auf Fußball bezogen könnten hier also Sprinten und Springen als Beispiele angeführt werden.
Zum Glück füllt sich dieser Speicher relativ schnell wieder (fast) ganz auf. Je nach Trainingszustand steht binnen 60 Sekunden schon wieder der großteil des Speicherinhalts zur Verfügung.
Anaerobe-Laktazide Energiebereitstellung:
Bei dieser Form der Energiebereitstellung wird auf Grund der Sauerstoffschuld die der Körper eingeht Glukose nur unvollständig abgebaut. Dadurch wird allerdings Laktat produziert. Ist zu viel Laktat im Körper, so kann das zu einer Übersäuerung führen, was nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch leistungslimitierend ist.
In diesem Bereitstellungsbereich steht uns Energie für ca. 15 – 45 Sekunden zur Verfügung, daher ist er entscheiden für Kraft-, Schnelligkeits- und Fußballausdauer.
Laktat ist aber nicht, wie früher fälschlicher Weise behauptet, ein Abfallprodukt. Im Gegenteil, es wird wieder zur Energiegewinnung herangezogen. Daher ist es aber umso wichtiger nach der Belastung mehrere Minuten lang auszulaufen, damit der Laktatabbau und damit die muskuläre Erholung rascher vor sich geht (=aktive Erholung).
Aerobe Energiebereitstellung:
Bereits nach 90 Sekunden körperlicher Belastung beginnt die aerobe Energiebereitstellung eine entscheidende Rolle zu spielen. Bei deser Form der Energiebereitstellung verbrennen die Fette im Feuer der Kohlenhydrate. Diese Energieform reicht für 60-90 Minuten und ist daher ideal für das Ausdauer und Grundlagenausdauertraining geeignet.
Natürlich steht auch eine Energiebereitstellung nach über 90 Minuten zur Verfügung. Sind die Glykogenreserven weitgehend erschöpft, arbeitet der Körper nur noch im Fettspeicher. Allerdings geht es ganz ohne Kohlenhydrate nicht, denn Fett kann nur im Feuer der Kohlenhydrate verbrennen. Bei Belastungen über 90 Minuten ist daher eine Zufuhr von Kohlehydrate unbedingt notwendig, da es sonst zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels kommt.
Die Fortsetzung der Ausdauerbelastung erfolgt also durch vermehrte Fettverbrennung. Diese Energiebereitstellungsform benötigt allerdings wesentlich mehr Sauerstoff und damit verbunden findet die Energieverbrennung nur noch halb so schnell statt wie bei Glukose. D.h. der Sportler muss die Belastungsintensität vermindern (also z.B. das Lauftempo drosseln) um einen Zusammenbruch zu verhindern.
Aerob-/Anerobe-Schwelle:
Wie schon erwähnt arbeitet der Körper aber nicht nur mit einer Methode der Energiebereitstellung, sondern es herrscht zwischen den einzelnen Mehtoden ein fließender Übergang. Sie arbeiten also zumindest phasenweise parallel. Das führt dazu, dass ich bei der aeroben Methode mit einem geringen Teil auch in der aneroben Energiebereitstellung arbeite. Dadurch wird Laktat produziert. Dieses Laktat ist aber in so geringen Anteilen vorhanden, dass es gleich auch wieder abgebaut wird.
Der Punkt, an dem sich die Laktatbildung und der Laktatabbau genau die Waage halten nennt man aerob/anerobe-Schwelle.
Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Energiebereitstellung
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub023.pdf
http://www.sportmedizin.or.at/energie1.htm
http://www.sportunterricht.de/lksport/fasertyp1.html
Hallo,
bin auf Grund eines anzufertigenden Sportreferats auf diese Seite gestoßen und habe hier exakt das gefunden, was ich brauchte; Schaubilder, Erklärungen usw., alles dabei und dazu noch super erklärt und auf den Punkt gebracht.
Wirklich ein gelungener Artikel!
kleine Anmerkung: Im Schaubild zur anaerob-laktaziden Energiebereitstellung hast du Übers“e“uerung, also mit „e“ statt „ä“ geschrieben.
LG
Hallo Marcel!
Freut mich und danke für die Info :-).
lG Thomas
tolle seite !!