ÖFB – nichts hat sich geändert

In meinem Artikel über Andres Villas-Boas (hier nachzulesen, letzter Absatz), habe ich es bereits erwähnt, die Bevorzugung von Ex-Profis in der Trainerausbildung. Meine Hoffnung, dass das Hitzels’sche System beendet ist und der „neue“ Chef-Trainerausbildner Thomas Janeschitz neue Strukturen in den Österreichischen Fußballbund bringt, ist nicht aufgegangen.

Im 90minuten.at-Blog bringt es Gerald Grossmann in seinem Artikel (Kein Klopp für Österreich? Wie der ÖFB Ex-Profis bevorzugt behandelt) auf den Punkt. In Österreich gäbe es keinen Jürgen Klopp, keinen Thomas Tuchel, keinen Andres Villas-Boas und auch keinen Jose Mourinho.

Warum nicht? Die Antwort ist relativ einfach, sie wären in der ÖFB-Trainerausbildung durch den Rost gefallen, hätten es nie bis zur UEFA-Profi-Lizenz geschafft, weil sie eben keine Ex-Profi-Spieler sind. Das jetzige Opfer des ÖFB heißt „Thomas Weißenböck“ und er ist Trainer von Blau-Weiß Linz, den Aufsteiger der zweithöchsten Spielklasse.

Ich kenne Thomas Weißenböck zwar nicht persönlich, aber 90minuten.at beschreibt ihn folgendermaßen: „Thomas Weissenböck ist Trainer von BW Linz. Er gilt als akribisch und fachlich. Weissenböck hat Erfahrung als Nachwuchsbetreuer, Cheftrainer und Projekt-12-Beauftragter. Er gilt als fleißig und ehrgeizig. Für den UEFA Pro Lizenz Kurs (den höchsten Trainerkurs in Österreich) wurde er trotzdem zum zweiten Mal abgelehnt. Grund: Mit seiner Spielerkarriere bringt Weissenböck nicht genug Punkte mit.

90minuten.at führte auch ein Interview mit Thomas Janeschitz (hier nachzulesen), der keinerlei Anstalten macht an diesem System etwas zu ändern. Im Gegenteil, für mich findet er fadenscheinige Ausreden um das System und den Proporz am Leben zu erhalten. Es ändert sich also nichts, Janeschitz führt das Hitzel Proporzsystem erfolgreich weiter. Die ÖFB-Inzucht-Strategie wird prolongiert!

Für mich in besonderem Maße lächerlich im Interview die Ansicht von Janeschitz auf die Frage „Woran liegt es dann, dass kein österreichischer Trainer im bedeutenden Fußballausland als Trainer tätig ist?“ Er führt es auf den Stellenwert des österreichischen Fußballs zurück. So eine Aussage aus dem Munde eines Chef-Trainerausbildners des ÖFB ist eine Bankrotterklärung des österreichischen Fußballs. Denn gerade der ÖFB hat mit dem Nationalteam die Möglichkeit den Stellenwert des heimischen Fußballes im Ausland zu erhöhen.

Quelle: http://www.flickr.com/photos/16463131@N07/2247948445/ Fotograf: schaffertom / http://www.flickr.com/photos/16463131@N07/

Es bleibt also alles beim Alten, Profis und Liebkinder werden bevorzugt, alle anderen schauen durch die Finger. Dass es auch anders geht, zeigt Matthias Sammer in Deutschland (http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,596098,00.html).

Erfreulich ist zumindest einmal, dass sich jetzt auch die Tagespresse in Österreich kritisch äußert: http://www.heute.at/sport/fussball/Warum-die-Stars-beim-OeFB-keine-Chance-haetten;art681,580802

Zu Hinterfragen wäre für mich auch noch der UEFA-A-Lizenz-Bereich. Hier gibt es Ex-Profis mit A-Lizenz die nicht einmal einen gerade Satz sprechen können. Bleibt zu hinterfragen wie es für diese Herrschaften möglich war eine Diplomarbeit zu schreiben. Fragen mit Aufklärungsbedarf!

5 Gedanken zu „ÖFB – nichts hat sich geändert“

  1. Dass dieses System leider nicht geändert wurde bze in Zukunft auch so totgefahren bleibt liegt vermutlich an der österreichischen Mentalität. Nirgends anders auf der Welt zählt „Freunderlwirtschaft“ mehr, als hier im ach so guten Österreich… Die USA zählen vielleicht nicht zu den beliebtesten Staaten der Welt, aber dort wird größtenteils nach Leistung aufgestellt… Heißt ja nicht umsonst „American Dream“,… auch wenn das abgedroschen klingen mag. Für Deutschland gilt Ähnliches… England detto… Alex Ferguson war auch kein Spieler von Weltformat (die Frage ist, ob es Kühbauer, Costantini oder Hickersberger waren??? eher nicht…)
    Österreich ist und wird immer ein Land der kleinkarierten, komplexbeladenen und rafiniert unfähigen Leute bleiben… vor allem im Sport! Wenn der Huaba Korl aus 1110 Wien nix zu reden hat, dann haut er halt einen Pflock in den Weg der anderen…

    Wer was auf seinem (sportlichen) Gebiet erreichen will in Österreich, sollte sich so schnell als möglich ins Ausland begeben!

    Peace und Durchhalten

  2. leider stimmt es, ein schiffer hat die A – Lizenz dabei kann er ( leider ) da er einen schlechten fuß hat nicht mal laufen, wie hat er den lauftest bestanden?

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